5. Januar 2017

Profiling oder Kontrollquote

In den zwei Jahren (2014/15) in denen ich hauptsächlich mit einem kleinen Motorroller unterwegs war (50ccm/45kmh), wurde ich ca. zehn mal von der Polizei angehalten und kontrolliert. Das ist ungefähr doppelt so oft, wie in den zusammen über dreißig Jahren als Autofahrer. In den späten achziger Jahren wurde ich mindestens vier bis fünf Jahre überhaupt nicht kontrolliert. Das weiß ich deswegen so genau, weil in dieser Zeit, nach meiner Scheidung, ich praktisch nie nüchtern war. Der Lappen wäre mit Sicherheit weg gewesen.

Die Polizisten zeigten sich oft recht überrascht, als sie mich, mit dem Roller unterwegs, mal wieder anhielten und fest stellten, dass da ein alter Sack so ein Gefährt steuert. Gut, manchmal hatte ich auch noch ein Zigarillo im Mund, hatte mir extra einen solchen Helm zugelegt, der es mir ermöglichte, auch beim Mopedfahren zu rauchen. Nur besoffen war ich nie, dem Alkohol musste ich schon vor langer Zeit, nach einer Bauchspeicheldrüsenentzündung, entsagen. Die Ärzte legten es mir nahe, und da ich noch ein wenig leben, mir das Leben nach der Trennung von meiner ersten Frau wieder zurück erobern wollte, habe ich ausnahmsweise mal auf deren Rat gehört.

Was aber auffällt, ist das Missverhältnis der Kontrollen von Auto und Moped. Mit letzterem war ich so alle zwei Monate fällig, mit dem Auto aller fünf bis sechs Jahre. Wenn wir die gefahrenen Kilometer als Vergleich nehmen, dann wird das Missverhältnis noch größer. Allerdings müssten dann die Autobahnen und Bundesstraßen heraus gerechnet werden, denn dort wird man sowieso nie kontrolliert und mit dem 50er Moped darf man da nicht drauf. Aber egal was wir noch hinein oder heraus rechnen, die Gefahr als Mopedfahrer von der Polizei angehalten zu werden ist um ein vielvielfaches größer, auch wenn man berücksichtigt, dass ich meist langweilige Kombis gefahren bin, einen Passat, mehrere Opel, einen Ford, einen Volvo, zur Zeit einen Chrysler. Und Firmenautos natürlich, meist Transporter.

KfZ-Profiling gibt es also schon lange. Bestimmte Fahrzeugtypen werden häufiger kontrolliert als andere, manche sogar auf Autobahnen. So geschehen in Bayern als ich mit einem Transporter unterwegs war und mich die Polizei heraus winkte. Der Beamte entschuldigte sich noch, nach der Kontrolle, mit den Worten: „In Autos wie diesen werden auf dieser Strecke oft illegale Einwanderer geschmuggelt.” Das war vor etwa zwanzig Jahren, hat also mit der derzeitigen Flüchtlingswelle nichts zu tun. Wahrscheinlich kommt das heute auch kaum noch vor, ist gar nicht notwendig, nach Merkels Einladung an alle Welt, nehmen die einfach die Bahn. Vermute ich mal.

Natürlich habe ich, als ich mal wieder mit dem Moped angehalten wurde, den Polizisten vorgeworfen, dass ich es als ungerecht empfinde, nun ständig in ihrem Fokus zu sein, während die Autofahrer weitestgehend ihre Ruhe haben. „Es sind halt die Ergebnisse von gemachten Erfahrungen“ ließ man mich wissen. Genauer wurde es nicht begründet, war auch nicht notwendig, ich weiß ja auch dass die Mopeds gern frisiert werden, vielleicht auch gestohlen wurden, oder kein Führerschein vorhanden ist. Außerdem brauchen die Dinger keinen TÜV, weshalb oft mit mangelndem technischen Zustand gerechnet werden kann.

Profiling jeglicher Art, ob Autos betreffend, oder Menschen, oder Häuser, geschieht ständig. Diese erste grobe Sortierung ist so alltäglich wie mitunter ungerecht.

Was mich allerdings etwas verwundert, bislang hat noch niemand eine Kontrollquote gefordert um dieser empfundenen Ungerechtigkeit entgegen zu wirken. Die Polizei muss nachweisen, dass sie prozentual alle Verkehrsteilnehmer gleich behandelt. Für jeden Typ Kraftfahrzeug gibt es dann eine Quote die erfüllt werden muss. Ist die Quote für Mopeds erfüllt, werden nur noch Autos kontrolliert. Oder, hat eine Bank Kredite an zehn Personen im Grunewald vergeben, sind jetzt mindestens genausoviele in Neuköln dran. Und so weiter und so weiter.

Nachdem nun in Köln so viele Migranten arabischer Herkunft überprüft wurden, wäre es an der Zeit die Quote für deutsche Frauen zu erfüllen. Wer weiß schon, was die in ihren Handtaschen herumtragen?

Das kommt ihnen idiotisch vor? Klar doch, ist es auch, sind Quoten immer. Dass ich mit dem Moped so oft kontrolliert wurde, hatte ja berechtigte Gründe, auch wenn ich es als ungerecht empfand. Profiling ist ein bisschen wie das sortieren in Schubladen, wichtig bei Sortierungen dieser Art ist nur, dass einzelne falsch einsortierte Personen rechtzeitig wieder raus genommen werden. So wie der eine Polizist, der, als er erkannte dass er einen über fünfzigjährigen Mopedfahrer angehalten hatte, sich nicht die Mühe machte zu kontrollieren und mich einfach weiter fahren ließ.

1 Kommentar :

  1. Danke Lieber Herr Quentin, für Ihren schönen Beitrag „zum Profiling“.
    Da ich gerade einen Kommentar zu den angriffen Bekloppter Polit-Figuren gegen die Kölner Polizei geschrieben habe, möchte ich diesen Text auch mal hier anbieten, weil er „das Profiling“ noch stärker zum Gegenstand macht:

    Zunächst mal danke für die klaren Worte, und dennoch denke ich, der „politisch-religiöse Faktor“ derer, die erst seit kurzem hier sind - gestärkt durch die Zentral-Räte mit Spitzbärten - sollte nicht „ausgeblendet“ bleiben.
    So einfach kann man sich „die Sache“ an sich, bei näherer Betrachtung nicht machen, ohne leichthin oberflächlich zu sein.

    Die Sicherheits-Kräfte haben ganz einfach gar keine andere Wahl mehr, wenn sie die zuvor vorhandene Sicherheit im öffentlichen Raum verteidigen wollen, dann müssen sie „Profiling“ plus ständige Personen- und Gepäck-Kontrollen konsequent durchexerzieren.

    Bestes Beispiel, stellt doch Israel dar.
    Dort sind die einheimischen Juden von Arabern umzingelt, die ihnen auch gerne an die Wäsche, und noch weiter wollen.
    Also betreibt man professionelles Profiling und Kontrollieren.
    Wer grimmig, wie ein radikaler Moslem oder eine Muslima guckt, oder auch noch in der Muslim-Tracht herum läuft, ist mit absoluter Sicherheit kein toleranter, friedlicher Mensch, der Gleichberechtigung und eine freie hochentwickelte Kultur stützen und bewahren will.

    Darum müssen unsere Sicherheits-Kräfte nun täglich in den Schwerpunkt-Bereichen, wo sich solche potentiellen „Nicht-Integrierten Moslems“ aufhalten, täglich ganz konsequent Personen- und Gepäck-Kontrollen durchführen, so dass denen, die nun pausenlos kontrolliert werden, nur noch die „Flucht nach vorne“ von alleine einfällt und sie wieder nach dort verziehen, wo man sie als Nachbarn wieder aufnehmen wird, und alle mit wilden Bärten und verschleierten Schwestern und Frauen hingehören, weil das dort so üblich ist.

    Wer aber hier bei uns von „Ungläubigen“ spricht und sich über diese erhaben aufschwingen will, der soll seinen Teppich nehmen und in den Orient entschweben, denn er und sie haben hier die falschen Vorstellungen.
    Auch wenn die kirchlichen Beschwörer den muslimischen Vorbetern Rechte einräumen wollen und die Linke, allen Beteiligten keinen „Uppercut“ zur größeren Frömmigkeit spendiert, da bin ich viel viel großzügiger.
    Ein richtig guter Aufwärtshaken holt alles nach, was an verstörendem frömmelnden Unverstand, im Wege stand.
    Danach ist abhaken, und wegheften angesagt.
    Also gehen wir es an.
    Schauen wir z. B. in unseren Städten, wo kann man „Krav-Maga-Selbst-Verteidigungs-Kurse“ http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/27400
    machen, um auch in Zukunft selbstbewusst seine Meinung nicht hinterm Berg verstecken zum müssen, so wie „die Obergouvernante und ihre Fuchteln“ sich das wünschen, wird es garantiert nicht werden.
    Wir, sind jedenfalls nicht, die Idioten, sondern wir werden gegen sie gewinnen und dann werden sie „gewogen“ werden, inclusive ihrer vermeintlichen „Privat-Vermögen an Nebenerwerbs-Einnahmen“ in Politfunktion, durch Lobby-Mittel-Zuflüssen.

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